Erste Bau- und Forschungs-Session 2021

Die Session01, die erste von dreien im Jahre 2021, hat am 23. Okt. stattgefunden, im mit Holzverkleidungen gleichsam zur Zweistöckigkeit erhöhten Projektraum des Projekts.

Diese Eigentümlichkeit machte es möglich, dass der Dokumentarist Walter über dem Tisch, an dem 5 Kinder bauten, Platz nehmen konnte, um von ihnen unbemerkt einen Animationsfilm aus Einzelbildern und weitere Aufnahmen zu machen.

Die 5 Kinder trafen erstmals aufeinander und hatten zunächst die Freiheit, individuell auf leeren Platten zu bauen. Dazu wurden von den Experten Robert und Natali Materialien aus Naturbeständen (Moose, Blüten die wie kleine Bäume aussehen, Gräser, die wie Nadelbäume aussehen etc.) und Holzbausteine zur Verfügung gestellt.

Erstaunlich war vor allem die Möglichkeit, aus gewöhnlichem Einpackpapier Gebirge zu formen.

Die Grundaufgabe für die 1. Session ist die Straße als Grundelement der Stadt, aber auch als die Grundstruktur, durch die Stadt und Land zusammenhängen, indem sie durch Straßen zugleich getrennt erscheinen.

Wo sollen die Straßen verlaufen? Wo sollen sie verlaufen, wenn die Landschaft von Gebirgen, Flüssen, Wäldern durchzogen ist?

Ist es eine Modellstadt oder eine Modelllandschaft? Und wenn es ein Hybrid aus beidem ist, wird es dafür einen Namen, einen begriff, ein festes Modell geben?

Oder ist es nicht gerade das Wesentliche an diesem morphenden Gebilde, dass wir es nicht zu nennen, nicht festzuschreiben wissen?

Die Kinder fragen, während sie bauen, warum sie bauen. Das Bauen wird die Antwort geben.

Es entsteht zum Beispiel ein Gebilde, in dem die Natur unten ungestört gedeiht, während alles von und für Menschen Gebautes nur darüber möglich ist.

Im zweiten Teil werden die Kinder eingeladen, an vom Team vorgeformten Platten weiterzubauen. Das tun sie, doch lieber ist ihnen ihr eigenes Werk.

So lernt das Team auch von den Kindern, die nicht Erforschte sondern selbst die Forschenden sind.

Die Session endet mit der Zusammenführung der Platten zu einer großen Stadtlandschaft.

Die Flüsse und Seen werden mit einander verbunden, die Straßen verlängert, es entstehen dichte und offene Zonen.

In einem etwas heiklen Schritt wird schließlich ein Set von Figuren, Menschen und Tiere nach dem „Playmobil“-Typus, in das Modell gesetzt, um sich besser vorzustellen, wie es wäre, dort zu wohnen und sich durch diese Landschaft zu bewegen.

Das wäre auch anders gegangen, zugleich phantasievoller, abstrakter und konkreter.

Das werden wir beim nächsten Mal berücksichtigen.

Doch eines hat es schon gebracht: Die Kinder konnten die Figuren dahin setzen, wo es ihnen am besten gefallen würde, zu verweilen. Am Ufer des Flusses oder mitten im Wald oder oben auf dem höchsten Gebäude, wo der goldene Vogel sitzt.

Er ist entweder ein echter, sehr großer Vogel, oder ein Monument.