Am Samstag, den 13. November haben wir die 2 Session durchgeführt.
Gegenüber der 1. Session brachte diese Session viele neue Elemente.
Wir konnten von unserem Projektraum in einen großen Hörsaal umsiedeln. Der Kamerablick von oben war wieder möglich, doch um die Tische konnten sich alle weit freier bewegen.
Das ist wichtig, denn Bauen ist aufregend und macht Spaß.
Da müssen die Kinder manchmal herumspringen, um Bürgermeisterin zu spielen oder Konflikte zu lösen, oder um zu beratschlagen, ob alle Erwachsenen in ein Gefängnis müssen.
Warum in ein Gefängnis?
Es ist wohl ein gewöhnlicher Fall kindlicher Selbsterermächtigung, es ist aber auch ein Reflex der Corona-Epoche. Eltern müssen Kindern erklären, dass sie nicht hinausdürfen, dass sie nicht ohne Maske in Busse und U-Bahnen dürfen, dass sie zu ihrem eigenen Schutz drinnen bleiben müssen etc.
In einer Retourkutsche wollen nun im Gegenzug die Kinder die Eltern einschließen.
Zugleich ist das aber auch eine der ältesten Erzählungen über die Stadt überhaupt.
Die Stadt begann sehr oft als eine Festung, von Mauern umschlossen, gebaut zum eigenen Schutz, um an erhöhter Position sehen zu können, wenn Feinde anrücken.
Die, die in der Burg ausharren, bis die Gefahr vorüber ist, waren die Keimzellen der Bürger und Bürgerinnen.
Die heute zugleich eine allgemeine Klasse aller, die zivile Tugenden ausüben können, wollen, müssen, und eine umstrittene Klasse von (üblicherweise) zweien sind.
Was machten aber die Kinder, zugleich BaumeisterInnen und zukünftige BürgerInnen, bei dieser zweiten Session?
Das Team stellte alle Platten von Session 01 zusammen und markierte Plätze für neue.
Die Stadt wuchs und aus Platten wurden Stadtteile.
Die Abschnitte der Session waren so strukturiert, dass das individuelle Bauen für sich von Anfang an eine Perspektive in Hinblick auf eine größere, gemeinsame Stadt hatte.
Doch wieder wurden ummauerte Gärten nur für mich und kleine Festungen nur für mich, oder nur für die Eltern, angelegt.
Um den Übergang zum gemeinsamen Bauen für alle zu erleichtern, haben wir Spielkarten (designed von Jan) eingesetzt. Sie stellen Aufgaben, wie etwa das Finden des Zentrums oder das Einbringen von mehr Farbe oder das Anlegen neuer Wohnanlagen.
So entstanden ein Kino und eine Fabrik, neue Straßen und bunte Anlagen am Rande der Stadt.
Doch wie das alles zusammen funktioniert, werden wir noch genauer herausfinden müssen.
Neu war auch eine kleine Vorlesung mit im Netz frei verfügbaren Bildern (gestaltet und gehalten von Kath) am Anfang der Session.
Sie handelte von der Straße im allgemeinen.
Wo kommen all die Straßen her und wo führen sie hin?
Dazu später mehr.
Die zweite Session mit fotografierten Wimmelbildern aus Büchern über die Geschichte der Straße und das aktuelle Zuhause wollte technisch nicht klappen.
Also mussten wir uns die Bilder im Kopf selber machen.
Das ging ganz gut, und ist sicher noch ausbaufähig.
Second Building and Research Session 2021
On Saturday 13 November we held the 2 session.
Compared to the 1st session, this session brought many new elements.
We were able to move from our project room to a large auditorium. The camera view from above was possible again, but everyone could move around the tables much more freely.
That’s important, because building is exciting and fun.
Sometimes the children have to jump around to play mayor or to solve conflicts, or to discuss whether all adults have to go to prison.
Why go to prison?
It’s probably a common case of child self-empowerment, but it’s also a reflex of the Corona Era. Parents have to explain to children that they are not allowed out, that they are not allowed on buses and subways without a mask, that they must stay inside for their own protection, etc.
In a tit-for-tat response, the children now want to lock the parents inside.
At the same time, this is also one of the oldest narratives about the city as such.
The city very often began as a fortress, enclosed by walls, built for its own protection, in order to be able to see from an elevated position when enemies were approaching.
Those who hold out in the castle until the danger has passed were the stem cells of the burghers and citizens.
Who today are at once a general class of all who can, will, must exercise civil virtues, and a contested class of (usually) two.
But what were the children, at once bona fide builders and future citizens, doing at this second session?
The team put together all the slabs from Session 01 and marked places for new ones.
The city grew and slabs became neighbourhoods.
From the start the sections of the session were structured in such a way that individual building had a perspective in terms of a larger, common city.
But again, walled gardens were built just for “me”, and small forts just for “me”, or just for the parents.
To ease the transition to building together for everyone, we used playing cards (designed by Jan). They set tasks, such as finding the centre or adding more colour or creating new housing.
This is how we created a cinema and a factory, new streets and colourful facilities on the outskirts of the city.
But we will have to find out more about how all this works together.
Also new was a small lecture with pictures freely available on the net (designed and held by Kath) at the beginning of the session.
It was about the street in general.
Where do all the roads come from and where do they go?
More on that later.
The second lecture with photographed detail-rich pictures (“Wimmelbilder”) from books about the history of the street and our current homes did not work technically.
So we had to make the pictures ourselves in our heads.
That went quite well, and there is certainly room for improvement.