morphoPoly war ein aktiver Teilnehmer der diesjährigen European Researcher’s Night, die am 30. September an der Universität für angewandte Kunst Wien stattfand.
Mit einer kreativen Session für Kinder bot das morphoPoly-Team den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, ihre eigene Geschichte zu entwerfen, zu modellieren und auf Video zum Leben zu erwecken.
Die Geschichte spielt in einer Stadt am Wasser, umgeben von viel Wald und Gebirge. Alte Ruinen lassen an eine bessere Zeit erinnern. Momentan ist die Stadt dünn besiedelt. Die Menschen leben von Landwirtschaft, Fischfang und Tourismus.
Die Bewohner*innen der Stadt werden von zwei Seemonstern angegriffen. Doch der Oktopus, der liebe Freund der Bewohner*innen kommt zu Hilfe. Gemeinsam können sie die Seemonster bezwingen. Leider hält der Friede nicht lange an, die Stadt wird erneut angegriffen. Ein Schneemonsters bedeckt alles und jeden unter einer dicken Schneeschicht. Zum Glück gibt es das Sonnenwesen. Die warmen Sonnenstrahlen lassen die Stadt nach und nach wieder unter der Schicht aus Schnee und Eis zum Vorschein kommen. Auch Hüpfmonster haben sich in der Stadt angesiedelt, sie kommen in friedlicher Absicht. Durch einen weiteren Angriff des Schneemonsters werden die Menschen und Hüpfmonster erneut herausgefordert die Stadt zu verteidigen. Mit vereinten Kräften gelingt es ihnen endlich den Frieden wieder herzustellen.
Der morphoPoly KinderUniKunst Workshop fand am 12., 13. und 15. Juli zwischen 9 und 13 Uhr an der Angewandten statt.
Den Kindern wurde ein Raum angeboten, in dem sie gemeinsam eine Stadt bauen konnten.
Dafür konnte alles verwendet werden, wie z. B. Materialien wie Bauklötze, Naturgegenstände, Packpapier und Modelliermasse.
In dieser Stadt gibt es viele Bewohner, über die Geschichten erzählt wurden. Dabei sind animierte Kurzfilme entstanden.
Die gebaute Inselstadt am Meer besteht aus verschiedenen Bezirken und hat je nach Bereich verschiedene Aufgaben. Es gibt einen Wüstenteil, der jedoch gut bewässert ist und es werden dort Obst und Gemüse angebaut. Es gibt einen Industriebezirk, in dem viele Produktionsstätten stehen. Einen grünen Wald und dann noch einen sehr dicht bewohnten Bezirk. Jedoch fehlt noch ein Flughafen, damit die Bewohner*innen reisen und Materialien geliefert werden können. Deswegen wird ein Flugzeug geschickt, welches einen Roboter in das Lava-Becken des Industrieviertels hinabfallen lässt. Dort wird der Roboter für den Bau des Flughafens ausgestattet und vorbereitet. Es kommt ein oranger Roboterfreund und hilft ihm aus dem Lavabecken und die beiden beginnen mit dem Bau des Flughafens. Zuerst wird noch das nötige Material über das Flugzeug abgeseilt. Stück für Stück wird das erste Gebäude aufgebaut. Es wird Abend und die beiden beschliessen sich in einem Haus im Industrieviertel auszuruhen. Und da passiert etwas seltsames – über Nacht werden ganz viele Holzstämme angeschwemmt. In der Früh erwachen die zwei Roboterfreunde und entdecken den wertvollen Fund. Vor Freude springt der orange Roboter und fällt dabei ins Meer – sein Freund zieht in wieder ans Land. Zwei Jahre lang bauten die zwei Freunde nun mit am Flughafen. Es ist ein Flughafen mit nur einer Start- und Landebahn und einem sehr verwinkelten Straßennetz. Nun wird er endlich mit einem großen Fest eröffnet. Es gibt einen riesigen Heißlluftballon. Die zwei Freunde steigen ein und machen eine Fahrt damit. Der Heißluftballon bringt sie an einen anderen Ort der Stadt. Er bringt sie in den Park, der direkt am Meer liegt. Nach zwei Jahren des Arbeitens haben sie endlich Zeit zum Urlaub machen. Der Roboter geht gleich schwimmen im Teich. Sehr erfrischend! Am Horizont erblicken die beiden Freunde ein großes Schiff das sich ihnen nähert. Wer kann das sein? Sie gehen zum Hafen um die Reisenden zu begrüßen. Siehe da, es ist der Kapitän aus der anderen Stadt. Auch die Komodowarane ziehen nach.
Nichts ahnend von der möglichen Gefahren des riesigen Oktopus möchte der Kapitän mit seinem Schiffen am Hafen anlegen. Doch kurz vorher greift der böse Oktopus bereits einmal mit einer Tentakel nach ihm. Der Kapitän schafft es gerade noch zu entkommen, und findet Zuflucht an Land, in einer der luxuriösen Strandhütte im Hafengebiet. Es wird Nacht. Von seinem Schock erholt, zog der Kapitän bereits weiter in einer andere Strandhütte. Von dort ausgehend, macht er sich auf den Weg weiter in die Stadt. Am Strand entlang, über die Strandpromenade gelangt er zur ersten Brücke die ihn über den Fluss bringt. Auch die Komodowarane sind noch aktiv. Wenn es dunkel wird trauen sie sich aus ihren Verstecken im Park heraus und wagen sich in den urbanen Raum. (Etwas, das ihnen noch zum Verhängnis wird). Dann passiert es: Auf einer Brücke mitten im Zentrum der Stadt schlägt der Oktopus zu: Von hinten greift er mit seinen Tentakeln nach dem Kapitän und tötet ihn. Die Leiche bleibt auf der Brücke liegen, der Oktopus flieht über das Meer hinaus in die Dunkelheit. Niemand hat die Tat gesehen. Am nächsten Tag finden die Inselbewohner*innen den Verstorbenen, tragen ihn gemeinsam zum Friedhof der Insel und bahren in auf um ihm zu gedenken. Auch die Komodowarane sind wieder aktiv und beobachten das Geschehen aus der Ferne. Die Bewohner*innen beschliessen zum Schutz und zur Vermeidung weiterer Tote ein Schutzhaus zu bauen. An einem noch nicht sehr stark bebauten Teil der Insel, der ans Wasser grenzt, bauen sie mit verschiedenen Materialien ein Haus. Die Bewohner*innen glauben das die Gefahr von den Komodowaranen ausgeht. Es wird Nacht und die Bewohner*innen begeben sich ins das Schutzhaus, bis auf eine Person, die noch nach ihrer Tasche draußen sucht. Und da taucht auch wieder der Oktopus auf, greift sich sein Opfer und tötet es auf der Stelle. Das Blut spritzt in alle Richtungen und besudelt die Fassade des gerade neu erbauten Schutzhauses. Am nächsten Morgen verlassen die restlichen Bewohner*innen das Haus und finden voller Schrecken den Toten. Aber was ist das? Eine Schuppe vom Oktopus klebt an dem toten Körper. Nach dieser Erkenntnis und dem weiteren Todesfall beschliessen die Bewohner*innen eine Falle zu bauen. Eine der Strandhütten wird dafür umgebaut und eine mutige Bewohnerin platziert sich darin als Lockvogel für den Oktupus. Es dauert auch nicht lange, der Oktopus schlägt abermals zu, jedoch wird das verschiebbare Dach der Hütte nach unten geklappt und sein Kopf von den Tentakeln abgetrennt. So wurde das Wesen besiegt und die Insel war wieder sicher.
Am Ende des Sommer-Semesters, wenn es so richtig heiß wird, zeigt die “Universität für Angewandte Kunst” alles, was sie hat und was sie kann.
Diese Universität ist ja eher ein eigenes Universum für sich, ausgebreitet in mehreren ganz verschiedenen Gebäuden im 1. und 3. Bezirk, die man aber alle zu Fuß gut erreichen kann.
In all diesen Gebäuden arbeiten verschiedene Klassen und Abteilungen, von digitalen Medien bis Sprachkunst, von Keramik bis Transarts. Oft kennen sich die unter einander kaum.
So kommt es dann zu einer Verdichtung von 4 Tagen, dem “Angewandte-Festival”, wo sich aber all diese getrennten Teile nicht so sehr unter einander kennen lernen, als dass jede für sich sich interessierten Gästen und Besucher:innen vorstellt.
Man konnte sich aber gut auf dem für den Verkehr gesperrten Platz vor der alten Hauptuni begegnen, der einen so guten Campus ergeben könnte.
Und auch im Hof Animationsfilme zu sehen war sehr fein und verbindend.
“morphoPoly” haust ja in der Vorderen Zollamsstraße 7, einem Gründerzeitbau mit dem inneren Umbau, mit Waschbeton und einer ganz hohem Atrium, in einem eigenen Raum mit 2 Tischen und 2 Ebenen.
Die wollten wir so vorbereiten, dass alle Besucher:innen, die jederzeit von früh bis spät kommen konnten, etwas davon haben.
So nahmen wir schon im Vorfeld, als draußen Leute schöne Gesänge sangen, um den hohen Raum zu nutzen, alle Sachen in diesem Raum, von den größten bis zu den kleinsten, bis zu jedem Legostein, in die Hand und machten Ordnung. Das hat viele Stunden gedauert, aber auch eine schöne, gemeinsame Stimmung erzeugt.
Wir richteten auch oben auf der zweiten Ebene eine “Sky Lounge” ein mit Matratze, Polster, Tablet und Kopfhörer. Da konnte man gemütlich liegen und die lustigen Bild-Geschichten über morphoPoly 01 sehen und hören.
Denn manch eine Stadt beginnt als ein Traum und eine hingeworfene Skizze auf vergänglichem Material. Und alle Städte enden früher oder später so. Und es sind nur der tiefe, geduldige Boden der Erde und die durch die Körper und Zeiten wanderenden Seelen, die ihr Gedächtnis bewahren.
Und an einer Magnetwand hingen die vielen verschiedenen kleinen Steine und Dinge, mit denen schon seit 2014 in der Seestadt, Aspern Städte gebaut wurden und immer wieder neue gebaut werden können.
Das begann dann auch auf einem Leuchttisch, entlang einer eleganten Wasserleitung im Stile der alten Römer, und wucherte bis zum Schluss über den ganzen Tisch.
Es entstanden mehrere, durch Farben codierte Siedlungen, eine Ober- und eine Unterstadt, über die man sich viele Geschchten erzählen konnte.
Vor allem die Anwesenheit mehrerer riesiger Insekten legte nahe, dass die vielen Orientierungssysteme der Stadt den Menschen nicht gegen die weit überlegene Raumorientierung dieser Konkurrenten der Evolution helfen konnten. Auch dass sie scheinbar kein öffentliches Verkehrsnetz hatten, das alle Teile verband, lässt erahnen, warum auch diese Stadt schließlich verlassen wurde.
Gäste kamen und ließen sich das Projekt erklären und bewunderten die Stadt. Dazu kamen kurze Vorlesungen mit Infographiken über den Bericht des “Club of Rome”, als schon 1972 Experten vom MIT mit Computersimulationen die ökologischen Krisen des 21. Jahrhunderts vorherssagen konnten, ohne dass jemand auf sie hörte.
Da ging es auch um das seltsame und sehr ungeklärte Verhältnis der Bedürfnsse und Begehrlichkeiten vieler in der Stadt versammelter Lebensformen zu den verfügbaren Bauplätzen und Flächenwidmungen und das Versagen der hochmodernen Stadtplanung, gemäß ineinander verschränkter Lebensräumen, und nicht in sauber getrennten Flächen zu denken.
Die Infographik ist ja überhaupt ein großer Verführer. Sie könnte auf einen Blick komplexe System verständlich machen, die der lineare Text nicht erfassen kann.
Doch sie bricht auch komplexe, dynamische Systeme auf allzu simple alte Schemata herunter, wie die Maslowsche Bedürfnispyramide oder die 3 Säulen der Nachhaltigkeit (ökologisch-sozial-ökonomisch) belegen.
Alle Leute des Teams haben daher Infographiken zum gesamten Projekt entworfen, die man an der gegenüber liegenden Magnetwand studieren konnte.